Spanking [ˈspæŋkɪŋ] (engl. für hauen, verhauen) bezeichnet das Schlagen auf das bekleidete oder entblößte Gesäß; in einem erweiterten Sinn auch auf benachbarte Körperteile wie die Oberschenkel, den Rücken oder die äußeren Geschlechtsorgane. Die Hiebe erfolgen entweder mit der flachen Hand oder mit einem geeigneten Gegenstand, etwa einem Rohrstock, einer Peitsche, Birkenrute, Teppichklopfer, Haarbürste, Paddle, Martinet, Tawse oder ähnlicher Instrumente.
Für härtere Formen des Spanking im Bereich BDSM wird auch der Begriff Flagellantismus genutzt.
Spanking und Sexualität
Unter erwachsenen Partnern hat spielerisches Spanking in intimen Situationen auch eine erotische, sexuelle Funktion. Je nach Absicht, Planung und Intensität dieser Tätigkeit (Petting, Schläge im Rahmen des Koitus, Erziehungsspiel) kann man hier von einem eher erotischen Spiel oder von einer BDSM-Spielart, insbesondere des Sadomasochismus, sprechen. Dennoch empfinden viele ihre Leidenschaft für Spanking als etwas Eigenständiges, das mit dem klassischen Sadomasochismus nur wenig gemeinsam hat.
Erotisches Spanking kann sehr unterschiedlich praktiziert werden. Die Palette reicht von zärtlichen Streichel-Klapsen über Erziehungsspiele bis hin zur schweren Züchtigung mit Fesselung (Bondage). Daneben ist beliebt das – auch gleichzeitige und gegenseitige – Kneifen ("Squeezing") in die Gesäßbacken des Partners, welches auch im exhibitionistischen Sinne, etwa bei einem Stadtbummel, ausgeführt werden kann.
Egal, wie erotisches Spanking praktiziert wird, der Grundsatz der absoluten Sicherheit, Vernunft und Einvernehmlichkeit ("Safe, Sane, Consensual") bildet nach allgemeinem Konsens die entscheidende Basis für erotisches Spanking, da Schläge, wie alle Reize, nicht akzeptiert werden und nur Widerwillen auslösen, wenn
- die Absicht nicht deutlich ist, wenn etwa die Schläge (Klapse) „zufällig“ erfolgen, weil sich jemand gerade gebückt hat, um etwas aufzuheben,
- sie von einer Person gegeben werden, von der man nicht erotisch berührt werden mag,
- sie in einer Weise erfolgen, die darauf hindeutet, dass der Spanker unbeherrscht ist und eher an sich denkt als an den Geschlagenen, den Spankee.
Einvernehmlichkeit kann dagegen immer dann als gegeben angenommen werden, wenn sich der Spankee selbstständig bückt (ohne Bondage). Das freiwillige "sportliche Bücken" (touch toes) garantiert dann das kontrollierte, sichere Schlagen des Spankers auf den sexuell relevanten Bereich des Hinterns. Schläge wollen vorbereitet werden, damit der (die) Spankee den erotischen Charakter und die sinnliche Freude des Spankers spürt. Auf der weichen Muskulatur im Bereich des Afters werden sie, auch wenn sie mit Kraft ausgeführt werden, nur als "angenehm ziehend" empfunden, nicht als wirklich "schmerzend, weh tuend", solange der Spankee sich wünscht, geschlagen zu werden. Intensive körperliche Reaktionen (Zucken und "Quieken") beweisen nicht unbedingt, dass es dem Spankee unangenehm ist – solange er seine Position freiwillig beibehält.
Zusätzlich kann die Verwendung eines Safeword vereinbart werden. Dieses gibt dem Spankee die Möglichkeit, "in der Rolle" vergeblich um ein Ende der "Züchtigung" zu betteln, bei echtem Bedarf aber das Spiel zu jedem Zeitpunkt kontrolliert abbrechen zu können.
Zu den bekannten Persönlichkeiten mit einer sexuellen Vorliebe für Spanking (möglicherweise auch einem Spanking-Fetisch) zählen der schweizerisch-französische Philosoph Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) und die britischen Schriftsteller Algernon Swinburne (1837–1909) und T. H. White (1906–1964), die deutsche Museumsgründerin Charlotte von Mahlsdorf (1928–2002) und der deutsch-französische Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt (* 1928) ausweislich seiner autobiografischen Werke.
Spielerisches Spanking
Zum Beispiel ist in der US-amerikanischen Kultur der Brauch des birthday spanking weit verbreitet. Das "Geburtstagskind", welches ein Kind, aber auch ein Erwachsener sein kann, bekommt dabei an seinem Geburtstag so viele Klapse auf den Po, wie es Jahre alt wurde: "plus one to grow on" (plus einen um weiterzuwachsen). Der genaue Ablauf des birthday spanking ist von Familie zu Familie unterschiedlich; häufig bekommt der Jubilar dabei von jedem Schulkameraden, Geschwister oder Gast sein birthday spanking, so dass letztlich eine recht fühlbare Angelegenheit daraus werden kann.
In Indien gibt es eine ähnliche Tradition namens birthday bumps. Hierbei wird das Geburtstagskind an seinen Hand- und Fußgelenken hochgehoben und dann eine seinem Alter entsprechende Anzahl Male mit dem Hintern (sanft) auf den Boden fallen gelassen.
(Quelle: WiKiPedia)